Hast Du auch einen Mundschmiss im Garten?

Kennst Du das auch?

Sicherlich ist Dir bekannt, das das Wort „Maulwurf“ dem Klever Platt entstammt. Auf Hochdeutsch heißt dieses Tier nämlich „Mundschmiss“.

Woher ich diese Erkenntnis habe? – Von Heinz Erhard natürlich.
Nie vergesse ich seinen bekannten Zweizeiler:
„Wenn ich ein Mundschmiss wär und auch zwei Schaufeln hätt‘, grüb ich mich ein.
Weil ich kein Mundschmiss bin und keine Schaufeln hab, laß ich es sein.“

Naja,  es gibt auch einige absolute Kenner in unserer Mundart, die würden jetzt im Dreieck springen und rufen:
„Nä, nä, alde Quatskopp! Dat Dier es enne Muttwörm!“
(Übersetzung: „Nee, nee, alter Quatschkopf! Das Tier ist ein Mutterwurm!“)
Recht haben sie. Bot sich jetzt aber so passend an.
Denn wer einen Garten sein Eigen nennen kann, der kennt dieses Buddeltier nur zur Genüge. Wenn nicht, kann man unzählige seiner Kunstwerke im Forstgarten Kleve bestaunen.
Wenn man sich einen Maulwurf mal näher betrachtet, sieht der eigentlich ganz niedlich aus. Gut, er kann schlecht sehen, riecht nach Erde und heißt meistens Pauli. Aber diese eingebauten Schaufeln – Respekt Respekt.
Und das dieser Grubenlöwe ein äußerst fleissiger Zeitgenosse ist, sieht man an den ganz speziellen Hügeln, die sich zahlreich auf Grün- und Rasenflächen zeigen.
Und dabei macht er keinen Unterschied, ob es sich um eine Wiese oder einen mit Nagelschere gepflegten englischen Rasenteppich handelt.
Man stellt fest: vor Gott und den Maulwürfen sind alle gleich.
Hast Du auch einen Mundschmiss im Garten?
Ob mit oder ohne Hügel im Grün ist ja das Häuschen mit Garten schon immer der Wunsch eines jeden deutschen und damit auch Klever Bürgers. Ich habe noch nie jemanden sagen hören: „Ja, ein Häuschen.“ – wie? ohne Garten? Undenkbar!
Der Garten gehört dazu. Basta!
Manche sind schon mit einigen Blumen und einem Rasen zufrieden, Andere brauchen noch Palmen, chinesisches Teehaus, Swimmingpool, Sauna und überdachten Golfplatz. Jedem das Seine, solange die Knete reicht.
Und, das Wichtigste ist ja, das es den Nachbarn gefällt. Und zwar so gut, das sie sich grün und blau ärgern.

„Now moi min die es kieke. All wärr ennen nejen Appelboom, off wat es dat?“
(Übersetzung: “ Nun musse mich die ma kucken. Bereits wieder einen nagelneuen Appelbaum, oder wat iss dat getz?“)

Und dann gibt es noch die ausgelagerten Gärten.
Du kennst das bestimmt: Schrebergärten. Wobei mir noch nie jemand erklärt hat, was eigentlich ein „Schreber“ ist.
Meine Suche im Internetlexikon Wikipedia ergab folgende Erklärung:
„Schreber propagierte neben seiner „systematischen Heilgymnastik“ auch die Ertüchtigung der Stadtjugend bei Arbeit im Grünen.“

Aha – der Garten wurde also nach seinem Erfinder benannt, wie der Obstgarten.
Apropos: „Schrebergarten“:
Lehrer: „Wer von euch weiß, was eine Wüste ist?“
Fritzchen: „Das ist ein Gebiet, in dem nichts wächst.“
Lehrer: „Prima. Kannst du mir auch ein Beispiel dafür nennen?“
Fritzchen: „Klar. Der Schrebergarten meines Onkels!“

Wir haben auch einen kleinen Garten, der von meiner Frau sorgsam gepflegt und beackert wird. Meine Aufgabe dabei besteht eigentlich nur darin, sie beim Rosen beschneiden, Blumen gießen, Unkraut zupfen, etc. anzufeuern und zu beklatschen.
Sie macht das wirklich gut,  keine Frage. Es ist Ihre Passion und das ist gut so.
Um sie in Ihrer Gartenpflege zu bestärken, erledige ich auch fleißig meine Verpflichtungen und frage sie regelmäßig: welche Pflanze ist das? Wie hast Du das wieder hingekriegt? Boah, das hast Du ganz alleine gemacht? Wie heißt diese Rose?

Quatsch beiseite. Wenn ich die Möglichkeit hätte, eine Rose nach ihr zu benennen, würde ich das sofort machen. Hast Du keine Adresse für sowas? Schade!

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