Einige Bemerkungen über unsere niederländischen Freunde

Letzte Tage bemerkte ich bei der Durchfahrt eines Klever Ortsteiles ein Schild, worauf man folgendes lesen konnte:

„Verkocht“

Hallo?
Hat sich die Hausherrin oder der Hausherr beim Zubereiten der Mahlzeit verkocht?

Wat iss dat dann vönne Kokolores?

Kann man sich tatsächlich verkochen? – Tja, wahrscheinlich.
Wenn man versucht, ein Ei in 20 Minuten weich zu kochen, dann hat man sich in der Tat verkocht.

„Dütt es enne Strunk Hoffmuss op den Grill än en Pond Peeper drop – wenn dat dör de Görgel kömmt än in de Trööt, dann gett ouw Lälleke ont bibbere, dat geij speute mot bess geij ont hömmele sitt.“

(Übersetzung: „Tu ma einen Strunk Grünkohl auf der Grill und ein Fund Feffer da drauf – wenn dat nämlich durch die Gurgel geht, dann geht Dein Halszäpfchen aber sowatt von ant zittern dran, das Du spucken mußt bis Du ant hinken kommst.“)

Damit hätte man sich nun tatsächlich absolut verkocht!
Aber gibt man das der staunenden Öffentlichkeit auf einem Schild vor dem Haus preis?
Sicher nicht.
Was soll ich sagen?
Da vorher dort vermutlich eine Schild mit der Aufschrift: „Te Koop.“ gestanden hatte, was ja nun auch nicht „Zu Kopf“ bedeutet, war die Sache natürlich klar.
Hier wollte einer seinen Besitz quitt werden und war damit erfolgreich gewesen.
Bekanntermaßen kaufen unsere holländischen Nachbarn hier am Niederrhein vor allem in Grenznähe immer mehr Immobilien.
Das hat natürlich seinen Grund. Da die Preise in den Niederlanden so extrem hoch geworden sind, kann man hierzulande noch preiswert seinen Eigenheimwunsch erfüllen.
Ist ja auch kein Platz mehr in Holland, auch weil sich das Meer wohl einiges an Land einverleibt. Es wird eng da und das Refugium auf „The World“ in Dubai ist auch bereits weg.

Man weiß es ja – in Dubai hat man mitten im Meer die Form der Erde in klein mit Sand so aufgeschüttet, dass man vom Weltall die Weltkarte erblicken kann. Dort werden jetzt Hotels draufgebaut und man kann die einzelnen Länder käuflich erwerben, wenn man über genügend Kleingeld verfügt.
Deutschland ist letztens verkauft worden für ca. 25 Millionen Euro.
Von einem Österreicher.
Wie peinlich.

Wenn man sieht und hört, was da in den arabischen Emiraten so abgeht, dann kann man nur noch staunen.
Irgendwann bauen die unsere Schwanenburg auch nach oder das Spukmänneken.
Das Einkaufen in Kleve und Umgebung gewinnt immer mehr an Bedeutung, weil auch die holländischen Bürger mittlerweile voll integriert sind und sich auch als Unternehmer bei uns niederlassen.
Viele Hausbesitzer, die Ihr Eigentum verkaufen möchten oder vielleicht auch trauriger Weise müssen, haben daher die Verkaufsschilder im Vorgarten bereits in Holländisch verfasst.
Einerseits clever, andererseits unnötig, da jeder Niederländer die deutsche Sprache mindestens versteht.
Aufgrund der Landknappheit gibt es dort auch nicht mehr so viel Landwirte.

„Denn kömmt vandaag niet mehr met Klompe ütt den Hoff än het de Boksepiep än de Maue voll Modder.“

(Übersetzung: „Der kommt heute nicht mehr mit geschnitzten Schuhen aus Holz aus dem Garten und hat die Hosenpfeifen und die Hemdenpfeifen voll mit klebrigemLehm.“)

Holländer sind Super-Geschäftsleute. Die wissen genau, was Sache ist. Jawohl.

Die Schlussweisheit:

Wer hat eigentlich behauptet, das Holland so flach sei, dass sich die höchste Erhebung auf Linda de Mol befindet?

Wer die KLE-Blatt-Berichte gerne in niederländisch lesen möchte, geht hierhin:

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KLE-Blad